Geschichtliches
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Das „Alte Schloss“

 
So schön der Platz mit den hochgewachsenen Buchen auf einem Vorsprung 30 bis 40 Meter über den Tal des Auenbaches auch sein mag, so wenig ist über die Geschichte der einst dort gewesenen Burg bekannt. Die Schriften geben keine Nachricht über ihre Entstehung, über den Besitzer oder über Zeitpunkt oder gar den Grund ihrer Zerstörung. Im Jahre 1738 standen noch Reste der Ringmauer und des Wohnturmes an der Südwestseite der Anlage. Es zeigten sich noch Spitzbogengewölbe und zu Füßen des Berges verschüttete Eingänge zu vermuteten unterirdischen Gängen oder Kellern.

Die ursprüngliche feste, also steinerne und nicht mehr nur hölzerne Bauweise der Burg lässt sie jünger erscheinen als das Kloster Geringswalde, das 1233 gestiftet wurde. Andererseits ist die Burg nicht erwähnt, als in einem Vertrag die Herren von Schönburg nach einer Fehde 1390 den Gerunkswald mit den Landesherren, den Wettinern, teilen mussten. Es ist deshalb fraglich, ob die Burg damals noch eine Funktion hatte. Erst recht ist völlig offen, ob sie tatsächlich erst 60 Jahre danach, im sächsischen Bruderkrieg (1446 - 1451) zerstört wurde, wie es der 1933 aufgestellte Gedenkstein behauptet. Man wohl eher annehmen, dass die Anlage in der zweiten Hälfte des 13. und der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bestand.

1738 begann der damals in Geringswalde in Garnison liegende Offizier v. Logau mit Ausgrabungen auf den Burggelände. Dabei kam er aber in Kollission mit dem Colditzer Forstamt, zu dem das Waldstück gehörte. Er durfte seine Grabungen zwar fortsetzen, musste die ausgegrabenen Steine aber als Baumaterial verkaufen, wodurch unwiederbringliche Zeugen der Burgbaus verlorengingen. Aber damals wurde ein Grundriss gezeichnet, durch den wir wissen, dass es sich um eine kleine, durch tiefe Gräben und die Lage überm Tal recht gut geschützte Anlage gehandelt hat.

(Autor: M. Heimann)


                                                                                                                           
"Altes Schloss" - Grundriss

 

Schlossberg (Blick von der Auenstraße)

Denkmal auf dem Schlossberg

                                       

noch sichtbare Kellerreste


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